Objektraum Stadt

Analyse der Ausgangssituation:

Der Lebensraum Stadt hat von Natur aus einen Objektbezug. Er ist vielfach untergliedert in kleinräumige, mittlere und große, bzw. offensichtliche und eher versteckte Strukturen. Diese individuellen Objekte, z.B. Gebäude, Straßen und öffentliche Plätze aber auch Dächer, Gebäudefassaden, etc. stehen in Verbindung zueinander. Sie bilden Ensembles zusammengesetzter Objekte, die in unterschiedlichen Maßstäben differenziert Details enthalten. Es ergibt sich eine vielfach gegliederte, zunächst vertikale Hierarchie mit den Hauptbereichen

  • Gebäude
  • Straße
  • Grünfläche
  • Platz, freier Raum
  • Geländeoberfläche

Eine Zusammenfassung zu größeren Strukturen ergeben dann Quartiere, Stadtteile, Stadtregionen oder die Gesamtstadt. Für detaillierte Planungen ist eine Verfeinerung der Betrachtungsweise notwendig. Im Strassenraum werden Details wie Straßenmöbel, Parkbuchten und Randzonenbegrünung wesentlich, an den Gebäuden die Fassadendetails oder die Ornamentik. Informationen bis hin zur Ausbildung der Dachüberstände oder von Fenstern (Sims, Fensterkreuz, etc.) können wesentlich werden. Man erhält so eine vertikalen Objekt- bzw. Objektklassenbezug, der sich in eine objekt-orientierte Struktur umwandeln läßt.

 

Der hierarchische Objektraum Stadt:

Neben einer vertikal-hierarchischen Objekthierarchie erhält man durch die unterschiedlichen Betrachtungsweisen beim Planungsvorgang auch topologische, Aggregations- und Assoziativhierarchien. über Anknüpfungspunkte innerhalb der Objektstruktur lassen sich auch artverwandte Themenbereiche, (z.B. das Katasterwesen) zukünftig nutzen.

Mit der Objektstruktur ist ein Methodenkatalog verknüpft, mit denen bestimmte Objekte und -klassen bearbeitet werden können. Hierunter sind Darstellungs- und Analysefunktionen zu verstehen, die im Objektbaum vertikal nach unten vererbt werden. Eine Methode und ihre Funktionsweise in Bezug auf ein Objekt ist unmittelbar mit dem aktuellen level-of-detail zusammenhängend und ändert sich bei variierendem Detailliertheitsgrad. Der für den Benutzer sichtbare und bedeutende Anteil an Analysemethoden ist in einem 3D-Stadt-GIS sind v.a. volumenorientiert, beispielsweise die Ermittlung von

  • Baumassenzahl
  • Geschoßflächenzahl
  • Volumen des überbauten/nicht überbauten Raumes
  • Grünvolumen
  • etc.

aber auch Analysefunktionen, die anschaulich einen unmittelbaren Verständnisvorteil erbringen:

  • etagenbezogene Nutzungsart
  • Baualter im Nachbarschaftskontext
  • Kompaktheit
  • etc.